Mit dem Online-Tool können Sie kostenfrei prüfen, welche Form der Wärmeversorgung für ein geplantes Siedlungsgebiet, für Ihr Haus oder Ihre Wohnung ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist.
Mehr zum Thema erfahrenDass Wohngebäude in Deutschland beheizt werden, erscheint uns selbstverständlich. Wird ein Wohnhaus oder eine -siedlung neu errichtet, wechselt eine Bestandsimmobilie den Besitzer oder soll modernisiert werden, dann stellt sich in Sachen Heizung jedoch die Frage nach dem Wie? Soll eine dezentrale Heizung im Gebäude verbaut werden oder die Immobilie an ein existierendes oder geplantes Wärmenetz angeschlossen werden?
Der Wärmevergleich-Rechner unterstützt Immobilienbesitzer, potentielle Käufer und kommunale Entscheider bei der Entscheidungsfindung und gibt Hilfestellung bei der weiteren Planung.
Als Ergebnis erhalten Sie eine Übersicht Ihrer individuellen Wärmekosten und eine ökologische Bewertung für eine zentrale und eine dezentrale Versorgung. Auch für den Fall, dass der Anschluss an ein Wärmenetz verpflichtend oder die dezentrale, nicht erneuerbare Wärmeversorgung z.B. durch ein Verbrennungsverbot untersagt werden soll, unterstützt Sie der Wärmevergleich-Rechner bei Ihrer Entscheidungsfindung.
Das Klima in Deutschland erfordert in den meisten neuen und erst recht in bestehenden Wohngebäuden eine Beheizung. Ebenso soll den Bewohnern Warmwasser zum Duschen, Baden und zum sonstigen täglichen Gebrauch zur Verfügung stehen. Weit verbreitet ist die eigene, dezentrale Heizungsanlage auf der Basis erneuerbarer oder fossiler Energien. In Städten und Ballungsgebieten besteht oft die Möglichkeit, Heizwärme aus einem Wärmenetz (zentrale Wärmeerzeugung) zu beziehen. Die zwei unterschiedlichen Arten der Wärmeversorgung möchten wir Ihnen kurz erläutern:
Wärmenetze können mehrere Einzelgebäude, ein Siedlungsgebiet oder eine ganze Kommune mit Wärme versorgen. Dabei wird die Wärme zentral erzeugt oder bereitgestellt und stammt häufig aus Heizkraftwerken oder aus Blockheizkraftwerken (BHKW), die mit fossilen Brennstoffen, Biomasse oder Müll befeuert werden. Die Wärme kann aber auch aus Abwärme oder erneuerbaren Energiequellen stammen. Im Industriezeitalter sollten Wärmenetze in den Innenstädten die Gefahr von Bränden mindern und der Verschmutzung durch Kohlefeuerungen und Asche Einhalt gebieten. Derzeit werden in Deutschland etwa 13,9 Prozent der Wohnungen mit Fernwärme beheizt.
Eine zentrale Versorgung erfolgt über Fern- oder Nahwärmenetze. Bei einem solchen Heizsystem strömt zentral erhitztes Wasser, eventuell auch Dampf, aus dem Wärmenetz über Rohrleitungen ins Haus. Die Wärme wird dann an die Heizkörper im Gebäude verteilt. Die Systeme bleiben meist getrennt.
Die Herstellung des Netzanschlusses erfordert zumeist einen Baukostenzuschuss durch den Anschlussnehmer. Der Hausbesitzer zahlt zudem wiederkehrend einen leistungsbezogenen Grundpreis für den Anschluss, einen Arbeits- und einen Emissionspreis je Kilowattstunde bezogener Wärme. Preisänderungsklauseln sorgen für die Anpassung der Wärmepreise an die allgemeine bzw. Energiepreisentwicklung.
Grafik 1: Prinzip der zentralen Wärmeversorgung | Quelle: Energieatlas Bayern
Über 80 Prozent der Wohnungen in Deutschland besitzen eine dezentrale Wärmeversorgung, also eine eigene Heizung. Sie nutzen erneuerbare Energien wie Sonne, Umweltwärme aus Erdreich, Luft oder Wasser, Biomasse und Holz oder fossile Energieträger bzw. eine Kombination aus diesen. Die Wärme wird hierbei mit Solarkollektoren, Wärmepumpen oder Heizgeräten im Haus oder in der Wohnung erzeugt und über das Heizungsrohrnetz an die Heizkörper verteilt (vergl. Grafik 2). Zusätzlich kann die Wärmeversorgung in Teilen des Gebäudes auch über eine Einzelfeuerstätte gewährleistet werden.
Grafik 2: Möglichkeiten der dezentralen Wärmeerzeugung im Wohngebäude | Quelle: BDH
Der Betreiber einer dezentralen Heizung kann über die Umweltfreundlichkeit seiner Wärmeerzeugung selbst bestimmen. Er kann außerdem Energie gebäudenah speichern (z.B. im Tank, Holz-/ Pelletslager, Erdreich, Wasser-, Eis- oder Latentspeicher) und diese Energie jederzeit wieder abrufen. Diese Entscheidungshoheit begünstigt den kostenbewussten Einkauf und effizienten Umgang von und mit Energie.
Die Anschaffungskosten variieren je nach Heizsystem. Die Investition in eine Heizung kann durch das Klimapaket der Bundesregierung mit bis zu 45 Prozent bezuschusst oder steuerlich gefördert werden. Hinzu kommen die Energiekosten und, je nach Heizungsart, gegebenenfalls Kehr- und Überprüfungsgebühren sowie optionale Wartungskosten.
Der Wärmevergleich-Rechner basiert auf der Berechnungsgrundlage der Studie „Dezentrale vs. zentrale Wärmeversorgung im deutschen Wärmemarkt“ aus dem Jahr 2016. Da sich die Energie- und Betriebskosten in den letzten Jahren verändert haben, wurden die entsprechenden Werte für den Rechner mit Stand 2019 aktualisiert. Im Fokus der Studie aus dem Jahr 2016 stand die Frage, ob und unter welchen Bedingungen eine dezentrale und eine zentrale Wärmeversorgung zum Erreichen der Klimaziele 2050 beitragen. Dabei wurde ein Augenmerk auf Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit beider Versorgungsarten gelegt.
Das Ergebnis: Eine pauschale Aussage, welche Lösung die bessere ist, ist nicht möglich – es ist immer der Einzelfall zu betrachten.
Häufig ist die dezentrale Wärmeversorgung (mit sanierten Einzelheizungen) besser geeignet, um die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zu erreichen, als die zentrale Wärmeversorgung über Nah- und Fernwärmenetze. Zudem verursacht Nah- und Fernwärme oftmals höhere Heizkosten für die Verbraucher.
Die Studie wurde im Auftrag vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH), Institut für Wärme und Oeltechnik e.V. (IWO), Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (depv), Haus-, Heiz und Küchentechnik e.V. (HKI) und Initiative Pro Schornstein e.V. (IPS) erstellt.
Der Anschluss- und Benutzungszwang ist eine kommunalrechtliche Bestimmung. Sie wird in der jeweiligen Gemeindeordnung verankert und dient dem Gemeinwohl bzw. dem dringlichen öffentlichen Interesse. So können Gemeinden den Anschluss an gemeindliche Anstalten, wie der Wasserversorgung, der Abwasserbeseitigung, der Abfallentsorgung, der Straßenreinigung sowie deren Benutzung per Satzung vorschreiben.
Die Gemeinden sind insoweit ermächtigt, diese der Gesundheit dienenden Aufgaben und den Fernwärmebezug auf dem Gemeindegebiet zu monopolisieren und damit den Wettbewerb auszuschalten. Für die Benutzung dieser öffentlichen Einrichtungen werden in der Regel Benutzungsgebühren verlangt. Die Notwendigkeit von Anschluss- und Benutzungszwängen liegt darin begründet, dass viele gemeindliche Einrichtungen und Wärmenetze nur in dieser Weise kostendeckend und auslastungsgerecht betrieben werden können. Die Gemeinden erheben für einen eventuell anfallenden Erschließungsaufwand bei einem Anschluss an eine öffentliche Einrichtung Beiträge.
Der Arbeitspreis wird in Euro pro Kilowattstunde (€/kWh) angeben. Über diesen Preis wird die tatsächlich durch den Kunden verbrauchte und am Wärmezähler gemessene Wärme abgerechnet. Dabei wird der gemessene Verbrauch mit dem Arbeitspreis multipliziert.
Für die Herstellung von Hausanschlüssen (z.B. für die Versorgung über Wärmenetze, mit Erdgas, Trinkwasser oder Strom) wird vielfach von den Netzbetreibern ein finanzieller Zuschuss vom Anschlussnehmer verlangt. Besteht Anschlusszwang, wird dieser als Erschließungsbeitrag bezeichnet.
Die Betriebskosten beinhalten die Kosten für Schornsteinfeger, Öl-Tankversicherung und Wartung.
Ein Heizungssystem, das aus einem dezentralen Wärmeerzeuger (Heizkessel oder Heizgerät, Wärmepumpe o.ä.) im zu beheizenden Gebäude oder in einer Wohnung, Rohrnetz und Heizflächen/-körpern oder Flächenheizungen (z.B. Fußbodenheizung) besteht.
Es wird der Mehr- bzw. Minderaufwand der dezentralen Versorgung gegenüber einer zentralen Versorgung ausgewiesen.
CO2-Äquivalente sind eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase. Mit ihnen kann folglich auch das Treibhausgaspotenzial der Energieträger bestimmt werden. Dabei werden alle Einzelemissionen auf das Treibhauspotenzial von Kohlenstoffdioxid umgerechnet. Die Ermittlung erfolgt aus dem Endenergiebedarf des Gebäudes mit dem Emissionsfaktor der jeweiligen Energieträger. Dieser Faktor berücksichtigt auch vorgelagerte Prozessketten außerhalb des Gebäudes bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung des Energieträgers.
Die Energiekosten beinhalten die Kosten für Heizung und Trinkwassererwärmung sowie die Kosten für die notwendige Hilfsenergie (Strom).
Siehe Baukostenzuschuss.
Zentrale Versorgung mittlerer und großer Versorgungsgebiete (Kommune, Stadt, städtischer Ballungsraum oder auch ein Zusammenschluss von aneinandergrenzenden Wärmenetzen) mit Wärme für Heizung und Warmwasserbereitung.
Der Grundpreis wird in Euro pro Kilowatt (€/kW) angegeben. Über diesen Preis wird dem Kunden die an der Wärmeanlage zur Verfügung gestellte Leistung in Rechnung gestellt. Diese Leistung wird auch „installierte Leistung“ oder „Anschlussleistung“ genannt und ist abhängig von der Größe des versorgten Gebäudes bzw. der versorgten Wohnung.
In Heizwerken wird im großen Maßstab ausschließliche Wärme, in Blockheizkraftwerken (BHKW) Wärme und Strom gleichzeitig erzeugt. Die Wärme wird zumeist mittels Dampf oder Heißwasser in Leitungsnetzen im Anschlussgebiet verteilt. Neuer oder modernisierte Wärmenetze operieren mit einem niedrigeren Temperaturniveau im Netz, um Verluste zu mindern und Niedertemperatur-Wärmequellen (z.B. erneuerbare Energien) nutzen zu können.
Die Kosten der zentralen Versorgung ergeben sich aus der Addition von leistungsbezogenem Grundpreis und den jeweils mit der durch den Kunden verbrauchten und am Wärmezähler gemessenen Wärme multiplizierten Arbeitspreis.
Dieser stellt einen mittleren Grund- bzw. Arbeitspreis über alle Gebäudetypen beim gewählten Sanierungszustand dar. Es erfolgt intern eine Umrechnung auf die verschiedenen Gebäudetypen (Einfamilienhaus, mittleres Mehrfamilienhaus, großes Mehrfamilienhaus).
Zentrale Versorgung kleinerer Versorgungsgebiete (Dorf, Siedlung, Stadtteil) mit Wärme für Heizung und Warmwasserbereitung.
Der Primärenergiebedarf bezieht neben dem Energiegehalt des Energieträgers auch die Energiemengen ein, die durch vorgelagerte Prozessketten außerhalb des Gebäudes bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung des Energieträgers entstehen. Der Primärenergiebedarf wird aus dem Endenergiebedarf des Gebäudes mit dem Primärenergiefaktor der jeweiligen Energieträger ermittelt.
Von den Kommunen können sogenannte Verbrennungsverbote für Heizungsanlagen und Einzelraumfeuerstätten verhängt werden. Dies geschieht vornehmlich in Neubaugebieten, aber auch bei Modernisierungsprojekten. Verbrennungsverbote entstehen faktisch durch:
Die Energiekosten und die Betriebskosten werden zu Wärmekosten addiert.
Die Übertragung der Wärme eines Fern- oder Nahwärmenetzes in das kundenseitige Wärmeverteilsystem erfolgt über eine Wärmeübergabestation. Diese verfügt i.d.R. über einen Wärmeübertrager, der das Wärmeträgermedium des Wärmenetzes (Heißwasser, Dampf, etc.) und das des Kundennetzes voneinander trennt. Ein direkter Anschluss des Fern- oder Nahwärmenetzes an das Verteilnetzes des Hauses erfolgt hingegen selten. Ein in der Wärmeübergabestation integrierter Regler regelt die Vorlauftemperatur im Verteilsystem des Kunden.
Die Versorgung durch Fern- und Nahwärme in Städten und Ballungsgebieten wird als zentrale Wärmeversorgung bezeichnet.
Das Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden Forschung und Anwendung GmbH bietet forschungsorientierte Dienstleistungen auf dem Gebiet der Technischen Gebäudeausrüstung an. Das Spektrum umfasst wissenschaftliche Leistungen und Arbeiten zur praktischen Anwendung der Forschungsergebnisse zu den Fachgebieten Heizungstechnik, Lüftungstechnik, Sanitär- und Abgastechnik, Gebäudeautomation sowie Anlagen- und Systemtechnik.
Die VdZ – Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie e.V. – setzt sich für eine nachhaltige und energieeffiziente Gebäudetechnik ein. Die Mitglieder stellen Techniken und Maßnahmen für die wirtschaftliche, energetische Modernisierung von Gebäuden bereit und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Energie- und Klimaziele. Der Branchenverband vertritt die Interessen der dreistufigen Wertschöpfungskette der Gebäude- und Energietechnik: Industrie, Großhandel und Installationsgewerbe.
Der Wärmevergleich-Rechner unterstützt Immobilienbesitzer, potentielle Käufer und kommunale
Entscheider bei der Entscheidungsfindung und gibt Hilfestellung bei der weiteren Planung der
Wärmeversorgung. Als Ergebnis erhalten Sie eine Übersicht Ihrer individuellen Wärmekosten und eine ökologische Bewertung für eine zentrale und eine dezentrale Versorgung.
Basierend auf Ihren Angaben beträgt die Anzahl der Einfamilienhäuser aktuell 0,
daher werden hier keine Ergebnisse angezeigt.
Basierend auf Ihren Angaben beträgt die Anzahl der mittleren Mehrfamilienhäuser aktuell 0,
daher werden hier keine Ergebnisse angezeigt.
Basierend auf Ihren Angaben beträgt die Anzahl der großen Mehrfamilienhäuser aktuell 0,
daher werden hier keine Ergebnisse angezeigt.
09.06.2023 – 04:10 Uhr
www.wärmevergleichrechner.de
©VdZ – Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie e.V.
Der Anbieter bemüht sich, im Rahmen des Zumutbaren richtige, aktuelle und vollständige Informationen zu verschaffen. Es wird jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität und/oder Vollständigkeit der im Wärmevergleichrechner zur Verfügung gestellten Informationen gegeben. Bei den Angaben handelt es sich um Durchschnittswerte, die im konkreten Einzelfall abweichen können. Die Qualität der Ergebnisse ist von der Güte der Eingabewerte abhängig, der Nutzer ist für diese selbst verantwortlich. Alle Aussagen sind unverbindlich. Der Wärmevergleichrechner stellt weder ein Vertragsangebot noch eine Finanz- oder sonstige Beratung des Anbieters dar. Die Inhalte ersetzen keine qualifizierte individuelle Beratung.